Kirche im Sozialraum*

Die Kirche und die Kirchengemeinden vor Ort haben seit jeher das gesellschaftliche Bild geprägt, sie kümmern sich um Menschen, engagieren sich für gerechte und menschenwürdige Bedingungen, oft für den eingegrenzten Bereich der zugehörigen Gemeindeglieder und darüber hinaus. Heute erleben wir einen Rückzug der Menschen aus kirchlichen Strukturen und die Relevanz der Gemeinden vor Ort verändert sich

Daher ist es umso wichtiger nach den Bedürfnissen der Menschen im Sozialraum der Gemeinde zu fragen. Hier wechselt sich die bisherige Perspektive entscheidend. Die Kirche ist nicht mehr der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Handelns, sondern ist eine wichtige Mitspielerin und Partnerin geworden, wenn es um die Bedürfnisse der Menschen und Aktionen im Sozialraum geht.

Gefragt sind die Fähigkeit und die Bereitschaft nach kooperationsförderlichen Faktoren für gelingende Begegnungen und die Zusammenarbeit.  Die Grundhaltung ist dabei die gelebte Partizipation und die Teilhabe und Stimme (auch) derer, die sonst eher nicht zu hören sind.

Als Christinnen und Christen sind wir berufen, die Botschaft der Liebe in die Welt zu bringen. Dienend und mit wachem Blick beten wir und stehen ein für Gerechtigkeit und Solidarität, für Schutz und Bewahrung des Einzelnen und der Gesellschaft, unabhängig vom Glauben, Herkunft und gesellschaftlicher Gruppen.

„Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s auch euch wohl.“ Jeremia 29,7

Fragen sozialräumlich ausgerichtetes Arbeiten:

  • Wie kann es gelingen, bei einer Reduzierung der beruflichen Stellen, sich für Bedürfnisse im Sozialraum zu engagieren?
  • Was muss Kirche alleine tun und wo ist sie ein Teil einer gelingenden Kooperation?
  • Wie passen Ehrenamtliche in (bisher kirchliche) Handlungsfelder, die jetzt aus unterschiedlicher Motivation heraus sich engagieren wollen und dennoch nicht zur Kirche gehören?
  • Wie verändert sozialraumorientierte Arbeit unser Bild und unser Wirken in den Kirchengemeinden?

Diese Fragen und mehr zum Thema „Kirche im Sozialraum“ diskutieren und bearbeiten wir gerne mit Ihnen.

 

 

*Was ist ein Sozialraum? Ein Sozialraum ist ein Gebilde, das sich aus sich heraus definiert und definiert wird, die Grenzen werden aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben.
Es ist ein Konstrukt aus Individuen, Organisationen und Netzwerken, die in einer bestimmten Sozialform (Dorf, Quartier, Kommune, …)sich bewegen bzw. dort anzutreffen sind.
Kirchengemeinden sind Teil der jeweiligen Sozialräume und bringen sich auf ihre je eigene Weise in „ihrem“ Sozialraum ein.