Glaube und Spiritualität sucht(e) sich zu jeder Zeit neue Formen, um im Alltag gelebt werden zu können. Spiritualität musste sich durch die Jahrhunderte stets den Gegebenheiten des Lebens anpassen. So ging es schon den ersten Christ*innen, das bewegte die Kirchenväter, die Reformatoren, später die Kirche im Widerstand und nun uns, heute in der Corona-Krise. Auch wenn das Evangelium klar und eindeutig Grund des christlichen Glaubens ist (1. Kor. 3,11), so können doch Form und Ausprägung zeitlich und individuell sehr verschieden sein.
Beweglichkeit und Motivation halten Kirche bis heute lebendig, insofern typisch evangelisch, nicht konfessionell, sondern weil vom Evangelium her geglaubt und gelebt wird.
Vielleicht fallen momentan einige Möglichkeiten wie z. B. das gemeinsame Gebet in einem Raum anders aus. Die Umstände helfen uns jedoch, neue kreative Wege zu finden. Darüber sind wir uns auch auf ökumenischer Ebene einig und können viel voneinander lernen und neue Wege gehen.
Beten, Gottes Wort wirken lassen, Leben teilen und in allem voneinander lernen, macht evangelische Spiritualität aus. Gemeinsam im Glauben unterwegs sein, hält beweglich. Und macht stark. Entdecke Gottes Möglichkeiten:
Gebet verbindet und trägt
Wie oft liegt uns etwas auf dem Herzen, für das wir Hilfe „von oben“ erbeten? Mit der Zusage Jesu „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ sind nicht nur physische Zusammenkünfte gemeint. Auch mit unseren Gebeten können wir trotz Entfernung in Jesu Namen zusammenkommen und ein einmütiges Gebet formulieren. Warum also nicht eine Online-Messenger-Gruppe für Gebetsanliegen gründen?
Diesen Messenger-Gebetsaustausch praktizieren wir mit einem Freundeskreis schon seit vielen Jahren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Statt lustiger-Videos schicken wir uns unsere Gebetsanliegen, geben Rückmeldung, wie sich die Situation verändert hat und sind ganz gewiss nicht allein mit unserer Not. Eine solche Gebets-Hotline schafft eine starke Verbindung untereinander und gibt Anteil am gemeinsamen Leben. Eine Verschwiegenheitspflicht der Gebetsgruppe ist dabei selbstverständlich.
Die Bibel – Lesen + Teilen + Entdecken
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des Herrn geht“. Jesus selbst zitiert die Heilige Schrift (Matthäus 4,4 und 5. Mose 8,3), denn Gottes Wort ist lebenserhaltend für die Menschen –privat und in der Gemeinde.
Eine regelmäßie gemeinsame Lektüre der Bibel unterstützt Gemeinden darin, über Grund und Wesen des christlichen Glaubens wieder sprachfähig zu werden.
Es gibt viele Formen und Zugänge, die Bibel zu entdecken, die auch unter Auflagen, wie etwas Distanzregelungen durchgeführt werden können. Einige Beispiele dazu finden Sie hier.
Möchten Sie weitere Unterstützung zu diesem Thema? Dann wenden Sie sich gern an uns.
gemeinde-kirchenentwicklung@ekir.de
LassDichLesen!
Lass Dich lesen heißt 1 Bibeltext für 7 Tage auf sich wirken lassen; gemeinsam mit einer Gruppe von interessierten Menschen. Was dabei herauskommt?
Viele gute Gedanken und vielleicht die Entdeckung, dass die Bibel uns liest, also uns neue Impulse für unser Leben und Denken gibt. Deshalb: #LassDichLesen!
Die Idee: Als Gruppe oder zu zweit nehmen Sie sich einen biblischen Text für eine Woche vor. Jede und Jeder liest den Text auf die ganz eigene Weise: Ob man den biblischen Text jeden Tag komplett liest, oder über die Woche verteilt einzelne Verse auf sich wirken lässt, oder lieber in die Recherche (Bibelstudium) einsteigt, entscheidet jede(r) für sich. Am Ende tauscht man sich über die Erfahrungen aus. In jedem Fall hilft es, sich dazu Notizen zu machen (niemand erwartet einen druckreifen Aufsatz J).
Nach der vereinbarten Zeit wird ausgetauscht … mehr …
Bibel teilen
7 einfache Schritte, um in Gemeinschaft Bibel zu lesen.