Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder
- Seit dem 1. Advent 2018 gilt auch in der EKiR wie in den meisten Kirchen der EKD die neue Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder (OGTL, bislang: Perikopenordnung). Sie schlägt für jeden Sonn- und Feiertag Lesungen, Predigttexte, Psalmen, Wochenlieder und andere Elemente vor.
- In unserer rheinischen Landeskirche ist die OGTL wie die bisherige Perikopenordnung nicht verpflichtend, sondern lediglich „zum Gebrauch empfohlen“ (vgl. Perikopenordnungs-Verordnung vom 21.06.2018).
- Offiziell ist die OGTL im Amtsblatt der VELKD vom 15.02.2018 veröffentlicht. Verlässliche Auskunft gibt neben Lektionar und Perikopenbuch auch der Sonn- und Feiertagskalender der Liturgischen Konferenz .
- Die VELKD betreibt zusammen mit der bayerischen Landeskirche einen interaktiven Kirchenjahreskalender . Neben den Text- und Liedangaben (auch des Hallelujaverses) zu jedem Sonn- und Festtag finden sich dort Kurzeinführungen zum jeweiligen Tag, Gebetsvorschläge, Hinweise auf das jahreszeitliche Brauchtum und spirituelle Impulse.
- Der VELKD-Kalender ist auch als App (Android & iOS) verfügbar. Aus der App kann der Kalender in den eigenen digitalen Kalender importiert werden. Die iCalendar-Datei lässt sich auch separat auf der Seite der bayerischen Landeskirche herunterladen. Der Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland stellt die Tagesangaben seines jährlich erscheinenden Pfarrerkalenders ebenfalls als ics-Datei zur Verfügung.
Kirchenjahreskreis
- Die Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder hat auch einige Veränderungen im Kirchenjahr vorgenommen. Das neu geordnete Kirchenjahr wurde in der Zeitschrift EKiR.info Nr. 2-2019 vorgestellt. Der Artikel und der Kirchenjahreskreis stehen hier zum Download zur Verfügung:
Artikel: PDF (A3) | Grafik: PDF (A4) | PNG - Die Grafik kann mit der Urheberangabe „© EKiR“ für nicht-kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
Liturgische Hilfen
Siehe auch die Seite Link- und Literaturtipps.
Advent > Ökumenisches Gebet
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Region Südwest (Rheinland-Pfalz und Saarland) bereitet jährlich eine Gestaltungshilfe für ökumenische Hausgebete im Advent an. Das Faltblatt möchte Anregung geben zur Gestaltung einer Gebetsstunde im Advent. Viele Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen treffen sich in der Adventszeit zu Hause oder in Kirchen und Gemeindehäusern, in Schulen und Altenzentren oder in anderen Einrichtungen, um sich miteinander auf das bevorstehende Fest der Geburt des Herrn einzustimmen. Das Faltblatt kann auf der Website der ACK Südwest (> „Ökumenisches Gebet“) bestellt werden.
1. Adventssonntag > Frauenhilfe-Sonntag
Die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland gibt jedes Jahr Gottesdienstentwürfe für den 1. Advent heraus. Der 1. Advent ist in der rheinischen Kirche der traditionelle Frauenhilfe-Sonntag, da auch die Kollekte des 1. Advents von der Landeskirche jährlich für Projekte der Frauenhilfe zur Verfügung gestellt wird.
Die Entwürfe entstehen jeweils in den Kreisverbänden in Zusammenarbeit mit dem Landesverband. Sie orientieren sich entweder am vorgeschlagenen Predigttext oder arbeiten themenbezogen. Die Gottesdienste folgen in der Regel der traditionellen Form, schlagen aber auch gruppenübergreifende bzw. besonders familienfreundliche Elemente vor.
Der jeweilige Gottesdienstentwurf und weitere Materialien können auf der Website der Frauenhillfe heruntergeladen werden.
18. bis 25. Januar > Gebetswoche für die Einheit der Christen
„Die Ökumene lebt davon, dass wir Gottes Wort gemeinsam hören und den Heiligen Geist in uns und durch uns wirken lassen. Kraft der dadurch empfangenen Gnade gibt es heute vielfältige Bestrebungen, durch Gebete und Gottesdienste die geistliche Gemeinschaft zwischen den Kirchen zu vertiefen und für die sichtbare Einheit der Kirche Christi zu beten“ (Charta Oecumenica, Leitlinie 5). Dies tun viele Kirchen und Gemeinden weltweit in der Gebetswoche für die Einheit der Christen zwischen den Gedenktagen für das Bekenntnis des Apostels Petrus und die Bekehrung des Apostels Paulus. Auf der Südhalbkugel findet die Gebetswoche häufig in der „Pfingstnovene“ nach Christi Himmelfahrt statt.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) veröffentlicht eine Reihe von Materialien zum jeweiligen Jahresthema. Auch die Kommission für Glaube und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rats der Kirchen gibt zusammen mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen ein Materialheft heraus.
27. Januar > Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist der 27. Januar ein bundesweiter staatlicher Gedenktag, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern.
Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V. gibt alljährlich eine Predigthilfe zu diesem Tag heraus. Die Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder enthält erstmals ein eigenes Proprium für diesen Tag.
Die Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder (OGTL) enthält ein neu zusammengestelltes Proprium .
2. Stg. i. d. Passionszeit (Reminiszere) > Tag der bedrängten und verfolgten Christen
Der Sonntag Reminiszere wird in den Gliedkirchen der EKD als Tag der bedrängten und verfolgten Christen begangen. Informationen zum Thema und eine Arbeitshilfe sind in der Regel ab Jahresbeginn auf der Website der EKD zu finden.
3. Sonntag in der Passionszeit (Okuli) > Leuenberg-Sonntag
Die rheinische Landessynode hat 2000 beschlossen, den Sonntag Okuli der Leuenberger Konkordie, der Leuenberger Kirchengemeinschaft und dem Gustav-Adolf-Werk zu widmen. Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat unter dem Titel „Wir freuen uns über die Vielfalt der Kirchen“ eine Handreichung mit Gebeten und Texten zum gottesdienstlichen Feiern und Erinnern der Leuenberger Kirchengemeinschaft zusammengestellt. Liturgische Bausteine sind auch in der Handreichung der EKiR zum 40. Jubiläum der Konnkordie enthalten.
Passionszeit | Karwoche > Passionsandachten
Das Evangelischen Gesangbuch (Nr. 833 f) und die Agende „Passion und Ostern“ der VELKD (S. 27-35) bieten Gestaltungsvorschläge für Andachten in der Passionszeit sowie Texttafeln, wie die Passionsgeschichten der vier Evangelien auf die sieben Passionswochen aufgeteilt werden können.
Wie die Passionsgeschichten stattdessen über die sechs Tage der Karwoche (von Montag bis Karsamstag) verteilt werden können, zeigt diese Tabelle.
10. Sonntag nach Trinitatis > Israelsonntag
Verschiedene Organisationen bieten Materialien zur Gestaltung des Israelsonntags an. So gibt das rheinische Landespfarramt für den christlich-jüdischen Dialog zusammen mit den Kirchen von Hannover und Bayern alljährlich eine Predigthilfe heraus, die auf seiner Homepage heruntergeladen werden kann. Auch die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. erstellt jedes Jahr ein Materialheft. Auf deren Website steht eine Kurzversion der Predigthilfe zum Download; über ein Bestellformular kann man kostenlos die Vollversion anfordern.
Die Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder (OGTL) enthält zwei Proprien: Kirche und Israel | Gedenktag der Zerstörung Jerusalems .
14. Sonntag nach Trinitatis > Mirjamsonntag
Zum Mirjamsonntag erscheint eine gesonderte gottesdienstliche Arbeitshilfe, deren Erarbeitung die Stabsstelle Vielfalt und Gender koordiniert. Frauen eines jährlich wechselnden Kirchenkreises stellen die Broschüre zusammen, die dann an die Kirchenkreise verschickt wird. Weitere Exemplare können bei der Stabsstelle bestellt werden.
September > Ökumenischer Tag der Schöpfung
Im September folgen die christlichen Kirchen in Deutschland der Anregung der orthodoxen Kirche und beten für die Bewahrung der Schöpfung. Der erste Sonntag im September wird daher auch in unserer Landeskirche als Ökumenischer Tag der Schöpfung begangen. Auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland können ab März des jeweiligen Jahres das aktuelle Gottesdienstheft, Informationen sowie weitere Materialien heruntergeladen werden.
3. Sonntag im Oktober > Männersonntag
Die Männerarbeit der EKD gibt jährlich ein Materialheft zum Männersonntag heraus, das über die Website der Arbeitsstelle bestellt werden kann.
8. bis 18. November > Ökumenische FriedensDekade
9. November > Gedenken an die Novemberpogrome
Die Tage um den Buß- und Bettag begehen Christinnen und Christen in Deutschland als Ökumenische FriedensDekade. Geboren wurde die Idee zur FriedensDekade in den Niederlanden. Dort hatte der „Interkirchliche Friedensrat“ die Friedenswoche eingeführt, um das Engagement der Kirchenmitglieder für Friedensfragen zu stärken. Diese Idee wurde 1980 in West- und Ostdeutschland aufgenommen. Kirchen und Friedensgruppen arbeiten seitdem im Rahmen der Friedensdekade im ökumenischen Geist zusammen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde 1992 das „Gesprächsforum der ökumenischen Friedensdekade“ gegründet. Es sollte Arbeit der Kirchen und Friedensinitiativen aus Ost und West zusammenführen. Das Gesprächsforum wird von der ACK und der Trägergruppe „Ökumenische Dekade für Frieden und Gerechtigkeit“ gemeinsam getragen. Federführend ist die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF).
Das Kirchenamt der EKD gibt zum jeweiligen Jahresthema einen Bittgottesdienst heraus.
Die Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder (2018) enthält ein Proprium für den Tag des Gedenkens an die Novemberpogrome (9. November). Auch die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. stellt eine Predigthilfe zum 9. November bereit.
Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres > Volkstrauertag
„Der Volkstrauertag ist zwar kein kirchlicher Feiertag, wird jedoch in christlichen Gottesdiensten zum Anlass genommen, die Verantwortung für Frieden, Toleranz und Versöhnung besonders zu thematisieren. Der vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1925 eingeführte Gedenktag und sollte an die Opfer des Ersten Weltkriegs erinnern. Im Nationalsozialismus wurde der Volkstrauertag jedoch zum „Heldengedenktag“ umfunktioniert, auf den 16. März datiert und per Gesetz zum Staatsfeiertag erklärt. Erst nach 1945 griff der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Ursprungstermin erneut auf. Um aber eine klare Abgrenzung zum propagandistischen Heldengedenktag zu schaffen, verlegte man den Volkstrauertag an das Ende des Kirchenjahres und somit in eine Phase der Ruhe und Kontemplation. Seit 1952 gedenkt man der Opfer beider Weltkriege am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent“ (Lars Winterberg).
Die jährlich vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge herausgegebene Arbeitshilfe enthält neben Hinweisen für säkulare Gedenkfeiern auch Predigtmeditationen und liturgische Bausteine.