Erfahrungsbericht zur Besuchsdienst-Tagung „Gott ist ein Tu-Wort“

24. April 2021

Mit über 70 Teilnehmer*innen fand die Besuchsdienst-Gesamttagung statt. Dieses Mal gab es keine Wegbeschreibung oder die Koordinaten fürs Navi, sondern einen Link zum Einwählen in die Online-Konferenz per Zoom. Und obwohl Besuchsdienstmitarbeitende das analoge Treffen deutlich bevorzugen, haben doch alle mit Übung und vielen Tipps den Weg zur Online-Konferenz gefunden. Zur Vorbereitung gab es Gelegenheit zu einer Übungsstunde mit Zoom und allen Beteiligten wurde ein Überraschungspäckchen mit Pausen-Snack und Kaffee zugesandt. Die Gesamttagung war eine Kooperation der EKiR, der EKvW und dem Ev. Bibelwerk im Rheinland.

Das Tagungsmotto „Gott ist ein Tu-Wort – Seine Einladung zur Barmherzigkeit“ leitete zunächst Christhard Ebert, Beauftragter für Besuchsdienst in Westfalen, ein. Ebert betonte, dass die Formulierung „Gott ist ein Tu-Wort“ in bildlicher Sprache Gottes Bewegung hin zu den Menschen ausdrückt. In Gottes Barmherzigkeit steckt die Einladung an uns, sein Tun für uns persönlich zu entdecken und anzunehmen. Es ist ein freies Geschenk, das nicht an Bedingungen geknüpft ist. Sein Entgegenkommen und die Liebe in Christus geben ein Beispiel für unseren Umgang mit anderen Menschen – hier den Besuchten – vorbehaltlos und freundlich entgegenzukommen. Barmherzigkeit können wir sowohl für uns in Anspruch nehmen als auch mit anderen teilen. So wird aus Gottes Tun eine Bewegung, die von Gott ausgeht und hoffentlich weite Kreise in Gemeinde und darüber hinausziehen kann.

Nach der Einführung begaben sich die über 70 Teilnehmer*innen als ‚Reisegruppe‘ auf Entdeckungsreise in die Welt der Bibel. Gemeinsam wurde mit einem virtuellen Bibliolog der biblische Text Mt 9,9ff entdeckt. Bibliolog ist ein erfahrungsbezogener Ansatz, der es den teilnehmenden Personen erlaubt und ermöglicht, sich in eine biblische Person zu versetzen und als diese zu sprechen. Elisabeth Werth, Beauftragte für Besuchsarbeit im Rheinland und ausgebildete Bibliolog-Leiterin, führte durch den Bibliolog im digitalen Raum. Viele der Teilnehmer*innen meldeten in den anschließenden Breakout-Rooms und später schriftlich zurück, dass sie sich mitten im Geschehen der biblischen Erzählung fühlten und dabei ihre Entdeckungen zu Barmherzigkeit für sich persönlich sowie für zukünftige Aufgaben in der Besuchsarbeit machen konnten.Im Laufe des Fortbildungstages fanden zweimal fünf Seminare statt. So konnten die Teilnehmer*innen jeweils für den Vormittag und den Nachmittag ein einstündiges Seminar belegen. Die Seminarüberschriften orientierten sich am Tagungsthema und boten praxisrelevante Themen der Besuchsarbeit. Es ging u. a. um Werte in der Besuchsarbeit, Quellen der Kraft und andere Ressourcen der Barmherzigkeit sowie Wertschätzung und Anerkennung für ehrenamtlich Tätige der Besuchsarbeit.

Der Fortbildungstag wurde mit einer gemeinsamen Reflexionsrunde und Gelegenheit zum Feedback sowie mit einem virtuellen Reisesegen beendet. Insgesamt blicken die 71 Teilnehmer*innen und sieben Mitarbeiter*innen erfüllt und dankbar auf den Tag zurück und freuen sich schon auf weitere Fortbildungsangebote.