Beten angesichts des Ukraine-Kriegs

Auch zwei Jahre nach Beginn des Kriegs in der Ukraine tut das Gebet um Frieden Not – heute mehr denn je.

Für Gottesdienste und Andachten haben wir Texte sowie Links zu weiteren liturgischen Bausteinen zusammengestellt. Viele der vor und nach Ausbruch des Ukrainekriegs erstellten Texte sind bleibend aktuell, einige sind in jüngerer Zeit neu entstanden.

 

Gebete

 

Gott,

wir sind erschrocken, ängstlich und wütend.
Die Nachrichten aus der Ukraine und die Bilder von Krieg, Zerstörung und Flucht
sind unbegreiflich, dunkel und bedrohlich.
Wir sorgen uns, Gott, um die Menschen im Kriegsgebiet.
Ihre Ängste können wir nur erahnen.
Du kennst ihre Not.
Schütze ihr Leben und schenke ihnen Zukunft.

Wieder Krieg in Europa.
Es fühlt sich an,
als ob manches, was wir für sicher hielten, in sich zusammenbricht.
Wir suchen nach etwas, an dem wir uns festhalten können.
Du, unser Gott, hast uns versprochen:
„Berge mögen wohl weichen und Hügel wanken,
aber meine Treue wird nicht von dir weichen
und mein Friedensbund nicht wanken.“

Lass deine tiefe Liebe in uns allen Kraft entfalten,
dass der Himmel aufbricht,
dass das Kleine aufblüht,
dass sich die Erde wandelt.
Schenk unserem Frieden Kraft –
im Kleinen wie im Großen.

Amen.

(Pfarrerin Miriam Haseleu, Köln)

 

Liebender Gott,
fassungslos stehen wir vor der Gewalt auf der Welt,
besonders in diesen Tagen angesichts des Kriegsgeschehens in der Ukraine.

Gib uns die Kraft,
denen in Solidarität beizustehen,
die leiden und die heute in Angst leben.

Gib Hoffnung all denen,
die in diesem Teil der Welt, der uns so sehr am Herzen liegt,
nach Gerechtigkeit und Frieden suchen.

Sende den Heiligen Geist, den Geist des Friedens,
damit er die Verantwortlichen der Völker und alle Menschen leite.

(frère Alois, Taizé )

 

Du fragst:
Was soll’s, dass wir beten?
Wir können doch nichts bewegen,
nicht aufhalten Rakete und Panzer.
Aber wir können was tun –
und das ist:
festhalten an unseren Träumen.

Du fragst,
was nützt’s, dass wir beten?
Wir können doch nichts bewegen.
„Die da oben lassen sich
von uns nicht reinreden!“
Aber wir können was tun –
und das ist:
sagen, was uns nicht passt.

Du fragst:
was bringt’s, dass wir beten?
Wir können doch nichts bewegen:
auch wenn wir dagegen sind –
Krieg kommt.
Aber wir können was tun –
und das ist:
gemeinsam beten,
und die Stimme erheben.

(Pfarrer Dr. Lutz Friedrichs, Hofgeismar)

 

Gott.
Dein Frieden ist höher.
Höher als Macht und Hass und alles, was verletzt.
Deine Liebe ist größer.
Größer als Grenzen und Konflikte und alles, was trennt.

Ach, Gott.
Was kann ich tun?
Ich balle Fäuste in ohnmächtiger Wut.
Du nimmst meine Fäuste in die Hand.
Meine Augen füllen sich mit Tränen.
Du sagst: Lehn Dich an mich in Deiner Angst.
Ich bitte Dich um Frieden.
Um Deinen Shalom.
Ich bitte Dich für die in Angst um ihr Leben,
um die an Grenzen und in den Krisengebieten.
Ich bitte Dich für die in Verantwortung.
Ich bitte Dich um Vernunft und Liebe, die leiten.
Ich bitte Dich um Frieden.
Um Deinen Shalom.

Gott.
Meine Hoffnung ist unbeirrbar.
Auf Dich und Deinen Frieden.
Dieser Frieden soll in den Herzen wohnen
und herrschen auf dieser Deiner Welt.
Das ist meine Sehnsucht.
Meine Hoffnung ist unbeirrbar.
Meine Hoffnung auf Deine Liebe.
Diese Liebe soll in mir wohnen
und in dem neben mir und in allen Menschen.
Diese Liebe soll unsere Taten lenken.
Bitte.

Amen.

(Pastorin Elisabeth Raabe-Winnen, Hildesheim)

 

Texte und Andachten zum Jahrestag des Kriegsbeginns

 

Weitere Gebete und Materialien

 

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